So schön und wichtig unsere Pflanzen für die Artenvielfalt und das Stadtklima auch sind, die regelmäßige Versorgung mit Gießwasser stellt eine echte Herausforderung dar.
Deshalb haben wir uns entschieden, bei der Fassadenbegrünung Wasser aus einem nahegelegenen Küchenwaschbecken zu verwenden.
Dort fällt fast täglich Abwasser an – sei es durch das Waschen von Obst und Gemüse oder abgestandenes Wasser aus dem Wasserkocher, das sonst einfach in den Abfluss geschüttet werden würde.
Diese Beobachtung war der Ausgangspunkt für unser nachhaltiges Bewässerungskonzept: Wir wollten das Wasser, das ohnehin schon anfällt, sinnvoll weiterverwenden. An unserem Küchenwaschbecken haben wir dafür eine clevere Lösung umgesetzt. Es besteht aus einem großen und einem kleinen Becken. Am kleinen Becken haben wir einen Umstellhebel aus dem Bootsbereich eingebaut, der es uns ermöglicht, ganz gezielt zu entscheiden: Soll dieses Wasser in die Kanalisation abfließen oder für die Bewässerung unserer Pflanzen genutzt werden?
So konnten wir eine nachhaltige Wasserquelle erschließen, die nicht nur Ressourcen schont, sondern auch das Wachstum unserer Fassadenbegrünung unterstützt. Eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme – und ein schönes Beispiel dafür, wie Kreislaufwirtschaft im Kleinen umgesetzt werden kann.
Für die technische Umsetzung haben wir das kleine Becken unten mit einem Silikontrichteradapter an den Umstellhebel angeschlossen. Dieser Umstellhebel leitet das Wasser in zwei Richtungen:
Entweder direkt in den Siphon, sodass es wie gewohnt in die Kanalisation fließt, oder in einen 20 mm-Gummischlauch, der durch die Wand zur Außenfassade führt.
Das System arbeitet als Wasserniederdrucksystem auf Basis des natürlichen Gefälles – das Wasser fließt einfach nach außen in einen Hauptstrang in der Gummileitung.
Von diesem Hauptstrang führen eigene Abläufe nach unten zu den jeweiligen Pflanztrögen. An jedem Ablauf befindet sich ein Einstellhebel, mit dem sich die Wassermenge individuell regulieren lässt.
So können wir die Wasserversorgung der einzelnen Pflanztröge exakt aufeinander abstimmen. Die Kosten für dieses System lagen bei rund 300 Euro – eine lohnende Investition in eine nachhaltige und
ressourcenschonende Lösung.
Die verbauten Bauteile sind soweit frostsicher, sodass das System grundsätzlich auch kalte Temperaturen übersteht. Bei tatsächlichen Minustemperaturen im Außenbereich leiten wir das Wasser jedoch
nicht nach außen, sondern ganz normal in den Abfluss. So bleibt das System sicher und funktional – auch in der kalten Jahreszeit.
Kosten: ca. 300€
Bilderbeispiele wie folgt